Hier wird gespielt

Sandra

"Hatten wir. Solange nicht die Petrows hier her kommen, bin ich ja noch nicht in Lebensgefahr" sagte ich ebenso beiläufig und nickte dann leicht, auf Dinas Frage, ob wir gehen wollten. "Ja, machen wir, dass wir aus diesem Treppenhaus herauskommen" Ich verdrängte den Gedanken an die Petrows. Im Prinzip wartete ich schon seit einem Jahr darauf, dass etwas passierte.

Isabella

Am liebsten hätte ich gelacht, porter hätte ich nie als leichtgläubig eingeschätzt. "Es gab also schon länger Gerüchte?" War da wieder diese Reue in seinen Augen zu sehen? Meine Neugier ar geweckt, aber meine Unsicherheit verhinderte die unpassende Frage. Scheinbar gelassen lehnte ich mich in meinem bequemen Schreibtischstuhl zurück. "Wissen sie, was passiert, wenn sich das als eine Falschmeldung rausstellt?"

Dina

Ich ließ mir meine leichte Verwirrung nicht anmerken, war auch viel mehr darauf konzentriert, sorgfältig jede Stufe zu betrachten, nur, um nicht nach unten schauen zu müssen. Warum musste ich auch gleichzeitig Höhenangst und Panik vor Aufzügen haben und dann noch in einem Gebäude mit gefühlt einer Million Stockwerken arbeiten?
Endlich war die Tür vor mir, und ich blieb kurz stehen, um durchzuatmen, ehe ich sie aufstieß. Das hier war eine ganz andere Welt - meine Welt. Menschen liefen geschäftig umher, in Gespräche vertieft, und ich konnte Gesprächsfetzen verstehen. Thema der meisten war zur Abwechslung nicht die Mafia, sondern stattdessen der Fall eines hochrangigen Beamten, der scheinbar in der Nacht verhaftet worden war. Nicht mein Fall, leider.
"Nun, dann wollen wir frischen Mutes an die Arbeit", erklärte ich grinsend und war im Kopf bereits dabei, die Akten durchzugehen. Ich würde telefonieren müssen..

Alexander

"Ich weiß, dass es keine Falschmeldung ist. Isabella, Sie wissen, wie ernst ich derartige Dinge nehme und dass ich weiß, was ein solcher Bericht nach sich ziehen könnte. Sie müssen mir glauben. Ich habe es erlebt, vertrauen Sie mir", erklärte ich ernst, absichtlich ihren Vornamen benutzend.
Ich lehnte mich in meinem Stuhl etwas zurück, beiläufig mit einer Hand meine Krawatte richtend und sah die Bürgermeisterin dann wieder fest an: "Die Mafia ist real, und für den Moment ist nur entscheidend, dass Sie das verstehen. Es gibt noch keine Veranlassung, an die Öffentlichkeit zu gehen, noch nicht, obwohl wir der Presse zuvorkommen müssen. Doch vorerst wird Abwarten genügen"
Das war es wohl, was dafür gesorgt hatte, dass ich heute die Abteilung führte, von der ich immer geträumt hatte - die Tatsache, dass ich Konsequenzen und Auswirkungen hervorragend abschätzen konnte. Und, dass ich alles ausblenden konnte. Selbst meine Tochter.

Isabella

Gernervt klappte ich meinen Laptop zu, wie ein Schlussstrich. Schluss, Aus, Ende, meine Nerven brauchen eine kurze Entspannungspause. Würden solche Tage weniger werden wenn ich öfter beten würde? Warscheinlich nicht, also zusammen reißen und weiter. "Meinentwegen, ich vertrau der ganzen Sache zwar nicht, aber wenn es ihrer Meinung nach nicht anders geht, Alexander." Besondere Botonung auf seinen Vornamen, das ihm wenigstens nicht entging, das mir so etwas schon auffiel. "Aber vorerst nichts, wirklich garnichts an die Presse, das löst nur Panik aus!" Er hatte es erlebt? Was heißt, er hat es erlebt? Wäre Fragen taktlos?

Alexander

"Natürlich nicht, eine Massenpanik ist das letzte, was wir in dieser Situation brauchen können", stimmte ich zu, aus vollem Herzen, denn sie hatte Recht. Wenn bekannt würde, wie stark die Mafia hier bereits Kontrolle ausübte, würden die Menschen sich nicht mehr sicher fühlen, die Konsequenzen... undenkbar.
"Tut mir Leid, dass ich Ihnen damit den Tag verderben musste", seufzte ich, die Füße übereinanderschlagend: "Ich wünschte, es wäre nicht notwendig gewesen. Aber, weswegen ich eigentlich hier bin: nächste Woche beginnt der Prozess gegen diesen Doppelmörder, ich vertrete die Anklage, und ich fürchte, wir müssen mit schmutzigen Tricks der Verteidigung rechnen müssen. Sie werden alles tun, um die Todesstrafe zu verhindern, und ich denke, der Fall könnte auch in der Politik eine nicht unbedeutende olle spielen. Ich.. wollte Sie nur vorwarnen"

Isabella

Ein Pochen in meinem Kopf setzte ein, manche Menchen würden es beginnende Kopfschmerzen nennen, bei mir war es ein anzeichen von jeder menge nahendem stress. "Der Fall wo der Mann die Tochter und dann noch die Mutter umgebracht hat?" Resigniert fuhr ch mir mit der Hand durch meine Haare. "Ja, das wird sicher zimlich hochgespielt, aber wenn einer die Todesstrafe verdient hat, dann der. Ich werde mich schon im vorraus vor der Presse zu dem Thema äußern, denke ich. Mit etwas Glück hält die Verteidigung sich so villeicht zurück."